transform | GENERAL PERFORMANCES (Job Care Department): Martin Schick & Mirko Winkel

GENERAL PERFORMANCES Martin Schick: Job Care Department

www.generalperformances.org

Für Transform 2015 inszenieren und koordinieren Martin Schick & Mirko Winkel mit GENERAL PERFORMANCES ein Kunst-Unternehmen, das Produktivität anstatt Produkte entwickelt, als postindustrielle Utopie, in der das Kunstschaffen zur Arbeitsbeschaffungsmassnahme wird. Martin Schick (CH) ist freischaffender Künstler im Bereich Performance/Choreografie mit immer stärkerem Akzent auf ungewohnte Spielräume und eine freie Praxis im öffentlichen Raum. Mirko Winkel (D) ist tätig im Bereich der Bildenden Kunst und hat sich mit diesem Thema bereits in verschiedenen Formaten auseinandergesetzt. Weitere Kooperationspartner ergeben sich im Verlauf der Unternehmung.

Martin Schick arbeitet seit 2007 als freier Künstler im Bereich der Darstellenden Künste. Seine Bühnenarbeiten gewannen das Interesse der internationalen Szene, was denn auch sein nomadisches Dasein begründet. Seit 2014 ist er wieder in Bern mit einem Atelier im Progr in Bern präsent und lebt über den Sommer auf einer Alp. Sein künstlerisches Bestreben liegt im Aufbau von Räumen der permanenten Transformation, als Gegenmodell zur Standardisierung, der Macht des Alltags und eines ‚common sense‘. Damit einher geht immer ein Blick auf das Humorvolle und Verkehrte, auf das Widersprüchliche und den Konflikt. Immer mehr orientiert er sich auf eine zwischenräumliche Praxis, weg vom Darstellungsformat, hin zu einem weniger expliziten aber direkteren Wirkungsmodell. Das aktuelle Projekt ‚RADICAL LIVING‘ umfasst eine Serie von Residenzen zu der Idee des ‚Radikalen‘, wobei das Thema ‚Gesellschaft ohne Arbeit‘ ein Kapitel dieser Serie beschreibt.

Mirko Winkel wurde in der DDR geboren und lebt in Berlin und Wien. Er studierte Bildende Kunst bei Marina Abramovic und Christoph Schlingensief und absolvierte nach dem Diplom ein Masterstudium in Solo/Dance/Authorship an der Universität der Künste. Seine recherchebasierten, vornehmlich kollaborativen Arbeiten entwickelte und zeigte er bei Theaterformen 2004, Elektropopklub 2005, 9. Istanbul Biennale, Life Art Festival Peking, Radikal Jung, dem Festival junger Regisseure am Münchner Volkstheater 2014, beim Istanbuler Theaterfestival iDans. Mirko Winkel war Teil eines einjährigen theatralen Experiments am Gesamtwerk von Heiner Müller (“Jenseits des Todes – HM3”, Wien 2006). Zusammen mit Alex Gerbaulet erstellte er einen Film über jugendliche Neonazis in einem ostdeutschen Gefängnis, mit Anat Eisenberg realisierte er die begehbare Installation in einem Luxus-Apartment. Zurzeit arbeitet Mirko Winkel an einem Film über den Neubau des Brandenburger Parlaments in Gestalt des Potsdamer Stadtschlosses und konzipiert ein größeres thematisches Projekt über weibliche Täterschaft. Seit drei Jahren unterrichtet er am Institut für Performative Künste und Bildung an der Kunsthochschule Braunschweig, wo er zusammen mit Studierenden die Sargasso-Nadel begründet hat, ein(en) Preis für Alternativen zur Arbeit.